Alles völlig richtig. Wer es ganz genau wissen möchte:
Fliesskomma-Zahlen werden vom Prozessor in Exponenten-Darstellung verwendet, oder ganz präzise in der Form Vorzeichen * Mantisse * 2Exponent.
Das Vorzeichen ist logischerweise -1 oder +1, die Mantisse liegt
normiert im Bereich zwischen 1 und 2, der Exponent, je nach Genauigkeit
z.B. bei 32-Bit-Float zwischen -128 und +127.
Zahlen, deren Betrag in diesem Beispiel kleiner als 2-128
sind, lassen sich nicht mehr mit einer normalisierten Mantisse
darstellen. Dies macht sich zunächst als Fliesskomma-Fehler (Underflow)
bemerkbar.
Die Intel-FPU konnte schon immer problemlos mit einer
nicht-normalisierten Mantisse (0..1) umgehen, allerdings bei Verlust
von Genauigkeit.
Mit dem PIV hat Microsoft der FPU etwas Gutes tun wollen, und lässt
diese solche Denormalen-Fliesskommazahlen deutlich aufwendiger, aber
dafür auch wesentlich genauer berechnen.
Davon betroffen sind eigentlich alle Anwendungen, bei denen irgend
etwas ausklingt. Das können z.B. Simulationen von Federn oder
elastischen Stössen sein, oder auch ausklingende Audio-Signale, z.B.
von einem Hall-Effekt.
Im Audio-Bereich tritt man diesem Effekt ziemlich pragmatisch
gegenüber: Man mischt einfach Rauschen dazu, Allerdings mit einem
ziemlich geringen Pegel von ca. -400dB, was weder hörbar noch mit
üblicher Profi-Hardware abbildbar ist.
Klar, das Problem/Feature ist hinlänglich bekannt und muss von der
Applikation berücksichtig werden. Normalerweise genügt es, einfach in
der FPU ein Bit zu setzen, welches besagt, dass Denormals als Null
behandelt werden sollten, und schon ist der Spuk vorbei. Nur muss man
es eben machen, wenn man auf AMD oder PIII-Systemen entwickelt, bekommt
man von dem Problem gar nichts mit. Bin mir nicht sicher, wie sich der
Celeron diesbezüglich verhält...