Unsere neue Regierung


2005-11-23 11:37 #1
Nun haben wir sie also. Die große Koaltion mit einer Kanzlerin namens Angie. Was haltet ihr von der neuen Regierung?
Erst einmal zur Kanzlerin. Nun, sicher ist es ein Fortschritt, dass es nun erstmals in Deutschland eine Kanzlerin an Spitze ist. Aber Frau sein allein reicht eben auch nicht. Die Zukunft wird zeigen, wie sich Frau Merkel als Regierungsspitze macht. Noch etwas: es gibt Leute, denen Schröder auch nicht zusagte, da er ein Medienkanzler war. Allerdings war Angie schon, bevor sie überhaupt Kanzlerin wurde, längst eine Medienkanzlerin. In letzter Zeit mit modischer Kleidung, Schminke und allem Pipapo.
Und nun zur Regierung. Ich setze keine große Hoffnung in sie. Sonst hatte ich in die SPD immer noch mehr Vertrauen als in CDU/CSU mit Ossi-Beleidiger und Vollblutbayer Stoiber. Doch davon ist jetzt auch vieles weg. Einzig die CDU/CSU bestand steif und fest auf eine Mehrwertsteuererhöhung. Und nun, im Bündnis mit der SPD, einigen sich die Parteien gar auf 19%. Wirklich eine Schweinerei, das ist Wählerbetrug der SPD. Die Koalition hat ein Motto: kürzen, kürzen, kürzen. Und ob damit etwas erreicht wird? Es wird Gift für die Konjunktur sein. Die Produktpreise steigen. Die Leute haben noch weniger Geld. Sie kaufen weniger. Die Firmen machen weniger Umsatz. Sie gehen langsam pleite. Sie geben auf und entlassen. Dank gelockertem Kündigunsschutz umso einfacher. Mehr Arbeitslose. Und so weiter.
2005-11-23 12:30 #2
Für solche Themen würde ich gerne eine Off-Topic-Rubrik einrichten,
damit man klar den Unterschied zwischen Themen mit Bezug zu ROBOT
und Themen, die gar nichts damit zu tun haben sieht.---
Robert Schwortschik,
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2005-11-23 18:11 #3
Ist das denn nicht schon "Allgemeines"? 🤓
Wir werden in diesem Off-Topic-Thread langsam Off-Topic. 😉
2005-11-23 18:17 #4
Quote:
Für solche Themen würde ich gerne eine Off-Topic-Rubrik einrichten
...und warum machst Du das dann nicht, Du Verwalter??? 😉
Zurück zum Thema:
Ich denke, es bringt gar nichts, die notwendigen Dinge grundsätzlich negativ zu beurteilen. Natürlich wird es Einschnitte geben, die für ziemlich alle unschön sind. Aber wie sollen denn die Finanzen für einen solchen Zuschuß- und Subventions-Staat anders in den Griff gebracht werden?
Und dass die Mehrwertsteuer massiv Arbeitsplätze kostet, darf man wohl auch massiv bezweifeln. Einmal haben wir hier in Deutschland mit die niedrigste Mehrwertsteuer in Europa, und Arbeitsplätze werden trotzdem massiv abgebaut.
Und warum? Weil Arbeit in Deutschland eben zu teuer und zu unflexibel ist, was wir beides (meiner Meinung nach) massiv auch den Gewerkschaften zu verdanken haben, die in den letzten Jahren immer wieder mit Streiks gedroht haben, wenn nicht gewisse Lohnerhöhungen am besten mit Arbeitszeitverkürzungen durchgesetzt werden konnten.
Glücklich bin ich mit der großen Koalition natürlich auch nicht, aber alles Andere wäre eine richtige Katastrophe geworden. Weiter Rot/Grün hätte weiterhin Stillstand bedeutet, weil die gegen den Bundesrat kaum Änderungen hätten durchsetzen können. Die ganzen möglichen Kombinationen rund um Schwarz ohne die SPD wären wahrscheinlich schon im Bundestag nicht mehrheitsfähig gewesen.
Ich sehe Schwarz/Rot eher als Chance, hier wirklich einmal etwas zu bewegen. Und etwas Charme hat das alles ohnehin, weil die SPD ja mit dem Kanzler-Deal eine Reihe interessanter Posten übernommen hat und nun mit Rückendeckung der Bundes-CDU da sicher einige Dinge auch im Bundesrat durchgesetzt bekommt, was als Rot/Grün nicht möglich gewesen wäre.
Ob sich da allerdings wirklich etwas bewegt, bleibt abzuwarten.
Jedenfalls müssen wir Bürger endlich diese Schwarzmalerei beenden, die uns von CDU/CSU vor der Wahl so eingeimpft wurde. Es muss eben jeder mit anpacken, damit wir den Karren aus dem Dreck bekommen, und anpacken bedeutet hier eben, etwas weniger Geld in der Kasse zu haben ("Wir sind Deutschland").
Und nochmal zur Mehrwertsteuer: Rechnet doch 'mal nach, wo sich bei Euch persönlich eine solche Erhöhung am meisten auswirkt. Das werden primär Dinge des persönlichen Vergnügens sein, wie z.B. CDs oder Unterhaltungskomponenten. Jedenfalls primär Dinge, die gar nicht in Deutschland gefertigt werden und folglich auch keine Arbeitsplätze in der Industrie kosten, allerhöchstens im Einzelhandel. Ok, die Automobilindustrie dürfte es natürlich schon betreffen, da sind 3% schon ein paar Euros...
Und da die MwSt-Erhöhung ohnehin erst 2007 kommt, haben wir doch noch ein ganzes Jahr Zeit zu zeigen, dass wir massiv an Konsum interessiert sind und das in 2006 auch ausleben...
So, ich verzieh' mich jetzt lieber...

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2005-11-23 18:29 #5
Ich glaube nicht das das was wird, cdu/csu hatte eigentlich genug Zeit vor rot/grün und die haben irgenwie das meiste kaputt gemacht find ich, und rot/grün war graf mal 7 Jahre ich find die hätte auch erstmal Zeit haben müssen um was Richtiges aufzubauen. Ausserdem schien mit cdu/csu immer eher für die Reichen zu sein.
Aber wir werden sehen was passiert, imemrhin lässtzt sich jetzt nicht mehr ändern 😉 und die verdienen ja auch ne chance.
Und wie Andreas ja schon sagt:
Quote:
wir doch noch ein ganzes Jahr Zeit zu zeigen, dass wir massiv an Konsum interessiert sind
Also fang ich gleich mal an ich werd mir demnächst alle Robot-Teile kaufen 😉
2005-11-23 21:23 #6
Quote:
...und warum machst Du das dann nicht, Du Verwalter???
Ups, wollte ich machen, hab's dann aber irgendwie vergessen 😞 ---
Robert Schwortschik,
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2005-11-24 04:08 #7
Quote:
und die verdienen ja auch ne chance.
...und mit großer Vorbildfunktion für alle uns Bürgern auferlegten Einschränkungen auch eine ganze Menge Kohle.... auf Lebenszeit, versteht sich... 😉

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2005-11-24 17:45 #8
Hehe naja aber die machen es sicher nicht des Geldes wegen, nur uns Bürgern zuliebe 😄
2005-11-24 18:50 #9
Tja, vielleicht sollte man wirklich nicht alles so schwarz sehen (rot ist ja auch dabei 😉 ), was hilft's. 😞
Aber wenn ich die Kommentare in der Tageszeitung lese... dort scheint man auch nicht immer sehr überzeugt zu sein. Und erst recht nicht in den Leserkommentaren. Dort gibt's fast immer was ("nur Lügen", "Heuchelei", "Mauer wieder aufbauen").
Natürlich lese ich nicht die "Bild"-Zeitung, damit das allen klar ist. 😉
2005-11-24 23:22 #10
Quote:
Hehe naja aber die machen es sicher nicht des Geldes wegen, nur uns Bürgern zuliebe
Jaja, die wollen ja nur unser Bestes. Aber wir sollten echt überlegen, ob wir ihnen das auch noch geben sollten... 😉
Quote:
Aber wenn ich die Kommentare in der Tageszeitung lese...
Da muss man aber auch sehr aufpassen, zu welchem Lager die jeweilige Redaktion gehört. Wirklich Unabhängige gibt's da kaum noch.
Quote:
Und erst recht nicht in den Leserkommentaren.
Sorry, aber dieses allgemeine Meckern und Jammern scheint augenblicklich ziemlich modern zu sein und ist irgendwie völlig unproduktiv. Und solange solche Meckerer noch genügend Geld für DSL, schicke Flatrates, Zigaretten, zig Handys und mindestens ein Auto pro Haushalt haben, sollten sie eher 'mal die Klappe halten. Es wird wirklich langsam Zeit zu begreifen, dass die fetten 70er und 80er Jahre vorerst vorbei sind...

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2005-11-25 06:44 #11
Genau, die fetten Jahre sind vorbei.
- die Erziehungsberechtigten.
😃
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2005-11-25 15:52 #12
Ich würde nicht sagen, dass die Gewerkschaften schuld sind. Ohne ihre schützende Hand gäbe es heute sicher noch mehr Arbeitslose. Denn man kann wirklich nicht sagen, die Leute hätten alle ein "gutes" Einkommen. Viele Menschen verdienen nur wenig Geld und müssen trotzdem lange arbeiten. Sie wollen einfach Arbeit haben und die Gewerkschaften kämpfen dafür. Bei diesen Bedingungen ist es natürlich nachvollziehbar, dass die Gewerkschaften mehr Freiheiten für die Arbeitnehmer fordern. Die Arbeitszeiten werden stattdessen erhöht und die Löhne gesenkt. Die Betriebe erzielen so höhere Produktivität, da entlassen sie Arbeiter und haben so letzten Endes mehr Gewinn, da mindestens das Gleiche geleistet wird, aber weniger Geld an die weniger gewordenen ausgelasteten Arbeitnehmer gezahlt wird. 😡:">
Stattdessen sollte man mal den Geldhahn der Manager etwas zudrehen, bei deren hohen Gehältern. Und die superreichen Deutschen im Ausland, die trotz deutscher Staatsbürgerschaft der Steuern ledig sind. Da sollte man mal etwas unternehmen. Aber da meckern ja schon die Beamten, weil man ihnen ihr Weihnachtsgeld gekürzt hat, wobei diese sich mit Problemen wie unsicherem Arbeitsplatz nicht plagen müssen und auch ihre Pension sicher haben.
Und was ist mit den Rentern? Denen geht's nur noch mehr in den Kragen, mit höherer Lebensarbeitszeit und der darin versteckten Rentenkürzung. Auf Nullrunde folgt Nullrunde.
Und die jungen Menschen, die noch Arbeit suchen oder noch nicht mal ihre Ausbildung bekommen haben? Oder vielleicht das erst noch vor sich haben, ich sage nur Kinderarmut. Behinderte Menschen, Ausländer und Leute ohne Abschluss werden benachteiligt. Fehlende Chancengleichheit hoch drei. Die jungen Arbeitslosen werden nun noch stärker eingeschränkt, sie sollen bei ihren Erziehungsberechtigen wohnen, Zuschüsse gibt's nicht mehr für die eigene Wohnung. Natürlich sollte jeder selbst entscheiden, ob er weiterhin bei seinen Liebsten leben möchte oder einen großen Schritt zum sogenannten "Ernst des Lebens" wagen möchte. Doch die Freiheit muss man ihnen lassen. Hallo, liebe Politiker? Die jungen Menschen sind die Zukunft unseres Landes, tut etwas für deren Wohlsein und lasst sie nicht von Kindesbeinen an die Ungerechtigkeiten dieser Welt ausleben!
Puh, jetzt konnte ich mal richtig Dampf ablassen...😫
2005-11-25 18:08 #13
Quote:
Puh, jetzt konnte ich mal richtig Dampf ablassen...
Na, das war doch noch harmlos... 😉
Das mit den Super-Reichen und den Rentnern ist alles völlig richtig. Dass Manager und Politiker auch 'mal mit gutem Beispiel vorangehen sollten, wäre sicher auch eine gute Idee, aber prozentual fällt das im Finanz-Volumen leider kaum auf.
Das mit den Gewerkschaften sehe ich allerdings etwas bis deutlich anders. Natürlich sind die nicht alleine Schuld an der Misere, aber sie müssten auch deutlich mehr Flexibilität zeigen, was aber ziemlichen Ärger mit der Basis bedeuten würde. Ist alles nicht so einfach...
Und zum Thema Ausländer, Arbeitslose, Leute ohne Abschluss und "Nestflüchtige" kann ich leider auch nur sagen, dass es doch nicht Aufgabe des Staates sein kann, hier Geld mit vollen Händen rauszuwerfen. Es gibt zahllose Beispiele, wie man sich in unserem wunderbaren Sozialstaat ohne auch nur einen Finger zu rühren ein gutes Leben machen kann, und wenn es nicht reicht, wird eben noch schwarz etwas dazuverdient. Sorry, es wird Zeit, dass sich das einmal ändert.
Und dass man so früh wie möglich ausziehen muss, kann ich auch nicht unbedingt nachvollziehen, dass der Staat diesen Wunsch auch noch finanzieren muss.
Das mit den Ausbildungs- und Arbeitsplätzen ist nach wie vor das größte Problem, und wie das effizient in den Griff zu bekommen ist, kann ich natürlich auch nicht sagen. Aber das in Billiglohnländer expandierende Europa macht diese Problematik sicher nicht einfacher, so wichtig ein geeintes Europa auch ist...

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2005-11-25 18:31 #14
Quote:
Und zum Thema Ausländer, Arbeitslose, Leute ohne Abschluss und "Nestflüchtige" kann ich leider auch nur sagen, dass es doch nicht Aufgabe des Staates sein kann, hier Geld mit vollen Händen rauszuwerfen.
Mein Beitrag bezog sich in dieser Weise vor allem auf junge Menschen die ja, wie gesagt, die Zukunft des Landes sind. Und man sollte nicht Teile Zukunft leiden oder verwahrlosen lassen, bevor die dann damalige Zukunft überhaupt Gegenwart ist. Es gibt schon so wenig Geburten. Dann sollten die jungen Menschen, die nun in Deutschland leben, auch einen guten Start ins Arbeitsleben haben und auch nicht schon davor in Armut leben.
Nachtrag: Damit meine ich nun natürlich nicht, soziale Leistungen für "nicht junge" Menschen wären weniger wichtig. Ich meine damit, dass die Zukunft eines Landes gesichert sein muss.
Quote:
Und dass man so früh wie möglich ausziehen muss, kann ich auch nicht unbedingt nachvollziehen, dass der Staat diesen Wunsch auch noch finanzieren muss.
Man muss es ja wirlich nicht, das habe ich ja nicht behauptet. Aber denen, die es eigentlich wollten, und finanziell schwach sind, wird wieder ein Stück Freiheit genommen.
2005-11-27 13:06 #15
Quote:
Original geschrieben von autofahrn
Da muss man aber auch sehr aufpassen, zu welchem Lager die jeweilige Redaktion gehört. Wirklich Unabhängige gibt's da kaum noch.

Und zwar ganz gewaltig. Vor knapp einer Woche erschien ein Kommentar zur Verabschiedung des Altkanzlers Gerhard Schröder. Und zwar unter der Überschrift
"Tschüs, Fiaskokanzler!". Dort bewertete der Kommentator Schröder unter anderem nach der bei der Feier gespielten Musik. Und auch wenn der Altkanzler
Tränen vergossen hätte, Grund zum Mitleid gebe es nicht. Vom "Experiment Rot-Grün" bliebe in Berlin nur ein Scheiterhofen. Gekrönt wird der Beitrag
durch den Abschluss, die belobigende Rede von Präsident Köhler wäre nur gelogen wie eine geheuchelte Trauerrede. Und solche Beiträge in einer Tageszeitung, die
ich für seriös halte...
Doch mir fiel auch schon in der Vergangenheit vermehrt auf, dass bei einigen Kommentatoren eine Zuwendung zur Union erkennbar ist .